Wien und Osnabrück, 25. September 2013
Das vom Österreichischen Klima- und Energiefonds (KLIEN) der Österreichischen Bundesregierung geförderte Forschungsprojekt „Feasible Futures“ untersuchte die Auswirkungen von Preissteigerungen und Verknappungen bei Metallen und Fossilen auf die Energiewende. Detaillierte Projektergebnisse dazu sind nun auf der Website http://www.umweltbuero-klagenfurt.at/feasiblefutures/ verfügbar.
Eneuerbare Energietechnologien benötigen Metalle. Wesentliche Bedarfstreiber sind dabei verschiedene Dünnschicht-Photovoltaiktechnologien, E-Mobilität und Windenergie. Bei einigen Technologieoptionen (CIGS-PV, CdTe-PV, „Neodym“-Windräder) zeichnen sich bereits jetzt Verknappungen bei einigen benötigten Metallen ab. Bei anderen Metallen (wie Lithium) ist fraglich, ob ein sehr rasches Nachfragewachstum in ambitionierten Szenarien einer Energiewende hin zu den Erneuerbaren befriedigt werden könnte. Negative ökologische und soziale Konsequenzen sind bei einer forcierten Ausweitung der Förderung von Metallen zu erwarten.
Auch bei universell und in großen Mengen eingesetzten Metallen wie Kupfer sind Erneuerbare Energietechnologien bedeutsame Bedarfstreiber. Dies wäre insbesondere unter der Annahme eines nahen Fördermaximums bei Kupfer sehr kritisch für die Technologieverbreitung. Es gibt bei den einzelnen Technologien Möglichkeiten der Reduktion des spezifischen Metallbedarfs und der Substitution. Recycling ist in vielen Fällen noch im Aufbau und leistet somit bislang einen geringen Beitrag zur Energiewende.
Die makroökonomischen Auswirkungen von Verknappungen bei Rohstoffen in Österreich wurden mit zwei Modellierungsansätzen (e3.at, HYBRIO) untersucht. Zusammenfassend ergeben die Simulationsergebnisse des Modells e3.at, dass mit der Umstrukturierung des Energiesystems in Verbindung mit der Steigerung der Energieeffizienz und Senkung des Energieverbrauchs positive Effekte auf Umwelt und Wirtschaftswachstum in nationaler Betrachtung einhergehen können. Die Vielfalt der Erneuerbaren senkt tendenziell das Risiko der Ressourcenabhängigkeit (mit Bezug auf erforderliche Metalle).
Im Modell HYBRIO wächst bei einer angenommenen moderaten Ölpreissteigerung ab 2012 der reale Brutto-Produktionswert langsamer als im Standardrun. Mittelfristig kommt es in einem solchen Szenario ab 2020 zu einer Schrumpfung des realen Outputs, während zu laufenden Preisen noch eine Steigerung errechnet wird. 2030 liegt der Output dann allerdings real wie nominell unter den Werten des Referenzlaufs. Ein ähnliches Ergebnis bewirkt eine physische Ölmengenbeschränkung ab 2030. Sie würde zu einer weiteren Verringerung des Wirtschaftswachstums führen, verbunden mit einer Abflachung des Outputs und einem Rückgang der Wachstumsraten der Endnachfrage.
Ein Modellvergleich zwischen e3.at und HYBRIO zeigt, dass die Abweichungen vor allem durch die unterschiedlichen Annahmen, mit denen die Modelle konstruiert wurden, bewirkt werden und somit insgesamt in der unterschiedlichen Modellstruktur begründet liegen.
Rückfragen (Metallbedarfe): Ernst Schriefl, ernst.schriefl@energieautark.at, +43 (0)1 98 32 949
Rückfragen (e3.at): Anett Großmann, grossmann@gws-os.com, +49 (541) 40933-180
Rückfragen (HYBRIO): Peter Fleissner, fleissner@arakis.es, +43 (676) 93 08 906